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Kopien
- oder aber: was ist noch echt?

- Die breite Masse, grau in grau, keinerlei Konturen mehr zu erkennen, verschwommen als Eins wahrnehmbar.
- Anders sein, ohne bewusst auffallen, sich hervorheben zu wollen. Einfach nur man selber sein, individuell, wie eigentlich jeder sein sollte.

Einer lebt etwas vor und schon sprießen die Abbilder wie wild aus dem Boden. Und wie Abbilder nun mal sind, sind sie nur Kopien, nicht das Original. Und wie dieses werden sie auch nie sein. Denn das Kopierte legt sich nur auf schon Vorhandendes, überschreibt es. Meist nur unvollständig und etwas vom Überschriebenen schimmert weiterhin durch.

So mag sich zwar etwas Neues gebildet haben, und vielleicht kann es auch als individuell betrachtet werden, aber je nach Blickwinkel schimmert mehr das Eigene oder aber mehr das Kopierte durch.

Ist man dann noch man Selbst? Ist man dann zum Teil jemand anderes? Oder kann es unter Weiterentwicklung verbucht werden?

Und wie weit darf das alles greifen? Wie viel kann man von anderen übernehmen, ohne sich dabei dann letztlich selber doch zu verlieren? Bis man konturlos im Grau und Grau der Kopien verschwindet?

© Morgan MacAilis 23.12.2016