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Unsere Erde
der bessere umgang mit unserem leben

Der "bessere" Umgang? Ist das nicht ein bisschen anmaßend? Nein, denn dieses "bessere" bezieht sich nicht auf richtig oder falsch, sondern auf das Bewusstmachen des persönlichen Verhaltens.
Worum geht es denn nun eigentlich? Um unsere Essgewohnheiten. Okay, nun kommt: "Oh nein, nicht schon wieder!" Aber halt, bevor man sich ein Urteil erlaubt, sollte man doch zumindest den Artikel gelesen haben. Hinterher könnt ihr immer noch motzen. Ich habe hier weder Videos von Schlachtungen gepostet, noch versucht an das Mitgefühl der Menschen zu appellieren, sondern nur einige "Fakten" zusammengefasst. Schließlich muss jeder für sich selber entscheiden, wie er sich bezüglich seiner Ernährung verhält. Da ich versucht habe jeden mir erwähnenswerten "Bereich" kurz anzuschneiden, ist mein Artikel leider etwas länger wie ursprünglich geplant.

Ernährung ist nicht das, was wir zu uns nehmen, sondern das, was vom Körper verarbeitet und aufgenommen wird.

Eine wichtige Rolle spielt die Aufklärung. Klar, jeder hat gerade in letzter Zeit viel über die ganzen "Fleisch-Skandale" gelesen. Und sicherlich ist vielen auch bekannt, dass es gerade bei der Tierhaltung zwecks Nahrungsschaffung nicht gerade zum Besten steht. Die Tiere führen teilweise ein sehr qualvolles Leben. Sie werden auf engsten Raum zusammengepfercht. Mit Medikamente "gefüttert", damit sie nicht krank werden. Und damit sie auch ja genug auf den Rippen haben, werden sie zum Teil sogar zwangsgemästet. Aber das hindert viele von uns Menschen trotzdem nicht daran, unsere Fleischration zu verzerren. Und da wir immer sparsamer leben müssen, lässt die Qualität des Fleisches oft zu wünschen übrig. Durch den raschen Anstieg der Weltbevölkerung könnte es auch der Fall sein, dass in einigen Jahren nicht mehr genügend Nahrung für alle beschafft werden kann. Man sollte also langsam wirklich etwas umdenken.

Hier möchte ich einmal verdeutlichen, wie sich die "Fleischherstellung" in den letzten Jahren entwickelt hat und wie es sich auf unsere Umwelt ausgewirkt hat. Ich beschränke mich nun nur auf Fleisch und lasse Eier und Milch mal unerwähnt, denn das würde dann wohl echt zu viel Text werden.


Auswirkungen auf die Umwelt

Die Tierhaltung beansprucht 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche und 30 % der globalen Landfläche. 33 % des Ackerlandes wird für die Futterproduktion belegt, 26 % der globalen Landfläche dient als Weidefläche. Vom menschlichen Wasserverbrauch werden um die 8 % verwendet, hauptsächlich für die Bewässerung beim Anbau der Futtermittel. Die Viehwirtschaft ist für 18 % der gesamten Treibhaus-Emissionen und 9 % aller vom Menschen verursachten Co2-Emissionen verantwortlich. Sie trägt jedoch weniger als 1,5 % zur globalen Wirtschaftsleistung bei. Der Methan- und Lachgasausstoß nahm von 1990 bis 2005 um 17 % zu. Ein weiteres Problem bringt die Gülle mit sich. Diese stellt eine hohe Belastung des Grundwassers dar.

Zum Vergleich: Um 1 kg Äpfel zu produzieren werden durchschnittlich 700 Liter Wasser benötigt. Für 1 kg Kartoffeln braucht man etwa 900 Liter. Der Wasserverbrauch für ein kg Rindfleisch beträgt ca.15500 Liter.

Männer essen mehr Fleisch als Frauen. Würden sich ihre Essgewohnheiten denen der Frauen anpassen, würde die Fleischproduktion zurückgehen, ca. 15000 km² weniger Land genutzt und etwa 15 Mio. Tonnen Treibhausgase und 60000 Tonnen Ammoniak weniger "produziert" werden.

Fleischproduktion: Einige Daten

In den letzten 15 Jahren ist die Fleischproduktion stetig angestiegen. 1997 gab es 4,9 Mio. Tonnen Schlachtvieh. Im Jahre 2011 wurden bereits 8,2 Millionen Tonnen Fleisch gewerblich erzeugt. Doch 2012 trat dann die Wende ein. Im Vergleich zum Vorjahr, ist die Fleischproduktion erstmals gesunken, um 1,9 % (159500 Tonnen weniger).
Der Mensch und das Tier: Ich esse doch keine Hunde! Viele Menschen denken, Fleisch essen sei ganz normal, solange es sich dabei um "Nutztiere" handelt. Hunde und Katzen essen, geht mal gar nicht. Das sind doch unsere "Haustiere". Hier möchte ich anmerken, dass auch Katzen und Hunde ursprünglich "Nutztiere" waren, jetzt aber eher als "Heimtiere" bezeichnet werden. Während bzw. Kühe, Schafe, Schweine und Co zu den "Haustieren" gehören. Aber ich betitel sie zu Anschauungszwecken trotzdem mal so.
Jedes Tier ist gleich, sie haben alle die Fähigkeit, Gefühle zu spüren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es nun ein "Haustier" ist, welches im Haushalt lebt und teilweise als Familienmitglied betrachtet wird, oder ob es sich um ein "Nutztier" handelt, welches im Stall oder auf der Weide steht und uns mit unseren täglichen tierischen Produkten versorgt. Doch der Mensch hat eine Abgrenzung für sich selbst getroffen. Das ist aber im Grunde genommen völliger Blödsinn. Klar, wer würde einen Hund oder eine Katze essen, aber mal ganz ehrlich, Fleisch ist doch Fleisch. Aber durch unsere selbst gesteckte Abtrennung, empfinden wir es anders. So schaffen wir es, uns vor dem Leid der "Nutztiere" zu verschließen und sie ohne schlechtes Gewissen zu verzerren.


Warum will ich Fleisch essen?

Es erscheint uns ganz natürlich, uns von dem Fleisch der Tiere zu ernähren. Ist halt so, war schon immer so, warum auch nicht? Wenn sich jemand dazu entschließt, darauf zu verzichten, wird er belächelt. Er nennt sich Vegetarier und hat keine Probleme mit seiner fleischlosen Ernährung. Es gibt viele andere nahrhafte, leckere Sachen. Und dann gibt es auch noch solche Menschen, die auf jedes tierische Produkt verzichten. Eier, Milch, Leder, Kosmetika und Co, in denen sich tierische Anteile befinden. Ja selbst Produkte, für deren Herstellung große Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden, werden vermieden. Diese nennt man Veganer. Die Diskussionen zwischen "Fleischessern" und "Veganern" sind meistens durch gegenseitige Beleidigungen geprägt. Denn beide Seiten sehen ihr Verhalten als das "vernünftigere" und "natürlichere". Darauf werde ich nun aber nicht näher eingehen. Letztlich, muss jeder für sich selber entscheiden, was er essen will und was nicht. Allerdings sollte man sich wirklich informieren, was man genau zu sich nimmt und was es für einen Einfluss auf die eigene Gesundheit und die Umwelt nimmt.
Man sollte sich bewusst machen, wie die Tiere, die letztlich auf unsere Teller landen, leben und sterben. Man sollte sich bewusst machen, wie ihre Ernährung aussah und was wir mit der Aufnahme ihres Fleisches unseren Körper alles zufügen. Man sollte sich bewusst machen, dass die Kuh dasselbe fühlt wie der Hund. Man sollte auch die Auswirkung auf die Umwelt betrachten. Und dann erst sollte man sich entscheiden. Und nicht nur, weil es uns von klein auf beigebracht worden ist Fleisch zu essen, dieses als Selbstverständlich hinnehmen.

Der Mensch im Wandel der Zeit

Was aß der Steinzeitmensch?

Dann fangen wir einfach mal beim modernen Menschen an, beim Homo Sapiens, alles andere hätte dann doch nicht mehr allzu viel mit dem Thema zu tun. Das, was die Natur zur Verfügung stellte, wurde gegessen. Das waren hauptsächlich Früchte und Beeren, Wurzeln, Samen und Pilzen, sowie grüne Pflanzenteilen. Ebenso ernährte man sich von Kleinwild, Eiern, Fisch und Reptilien. Zur Zeit der Mammuts war der Fleischanteil höher. Er war ein Allesfresser. Diese Art von Ernährung ermöglichte es dem Menschen, in jedem Ökosystem der Welt zu überleben.
Der moderne Mensch (homo sapiens), also wir, ist weder ein reiner Fleisch- (Carnivore)noch ein reiner Pflanzenfresser (Herbivore). Er ist vielmehr ein Allesfresser (Omnivore).
Unser Gebiss ist ein Allesfressergebiss, mit parabelförmig angeordneten Zähnen. Doch anders als andere Allesfresser (Schwein und Ratte) essen wir unser Fleisch bevorzugt in nicht roher Form. Untersuchungen zur Folge, bezog der Mensch ca. zwei Drittel der Energie aus tierischer Nahrung, das restliche Drittel aus pflanzlicher Nahrung. Man kann sagen, dass die Ernährung im Gegensatz zu heute hochwertig war. Wertvolles Eiweiß, viele Ballast- und Vitalstoffe, aber kaum Fett und Zucker. Genetisch gesehen, ist unser Körper noch immer auf diese Art von Ernährung eingestellt. Doch im Zeitalter von Junk- und Fastfood, kommt unser Körper mit dem, was wir essen, nicht mehr wirklich klar.
Wir entwickelten uns weiter, wurden sesshaft, aus Jägern und Sammlern wurden Bauern und Viehzüchter. Man ernährte sich hauptsächlich pflanzlich. Und mit der Zeit galt Fleisch als etwas Besonderes, nur die Reichen ernährten sich davon. Später gab es den "Sonntagsbraten" und in der Woche ernährte man sich größtenteils fleischlos. Doch inzwischen essen viele täglich Fleisch, sei es nun in Form eines Schnitzels, einer dicken Scheibe Wurst auf dem Brot oder in Streifen geschnitten als Beilage auf einen Salat. Aber ist das auf Dauer wirklich so gut?

Anmerkung: Mir ist bewusst, dass ich meine Informationen nur beim Lesen diverser Seiten gesammelt habe. Ich bin auch keine Journalistin. Dieser Artikel soll auch nicht als alles-erklärender Beitrag angesehen werden. Aber vielleicht regt er zum Nachdenken an und der eine oder andere informiert sich selber mal näher über das Thema.

© Morgan MacAilis 2002