Die Gefahren der Magie
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie gefährlich Magie sein kann, doch sie ist kein Spiel und auch kein lustiger kleiner Zeitvertreib. Leider wird das in vielen Büchern und Filmen nicht verdeutlicht, bzw. verharmlost. Magie ist nichts Kurzlebiges, es erfordert viel Zeit und Geduld, um auf ihrem Weg zu wandeln, denn es gibt so unendlich viel zu lernen und zu erfahren. Es ist sehr wichtig, sich mit den Grundlagentechniken auseinandersetzt, bevor man sich an Rituale wagt.
Auch sollte man sich bewusst machen, dass Magie oftmals nur als verstärkender Faktor wirkt, der z.B. eine psychische Erkrankung zum Vorschein kommen lassen kann. Eine stabile Psyche und ein ausgeglichenes Selbst ist eine Grundvoraussetzung zum Praktizieren von Magie. Wenn man psychisch instabil ist, sollten man darauf verzichten sich mit der Magie zu beschäftigen, denn sie ist keine Therapie. Sie zeigt die verborgenen Wickel des Seins, die mitunter sehr dunkel und grausam sein können.
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Dieser Illusion fallen viele zum Opfer, die zum ersten Mal entdecken, dass sie mit ihrem Willen Dinge bewirken können. Es kann sein, dass sie plötzlich einen ungeheuren Energieschub spüren und glauben, sie seien allmächtig. Die Erfahrungen werden sie jedoch schnell eines Besseren belehren.
Vielleicht glaubt man eine Zeitlang, man könnte alles tun, aber früher oder später wird man versagen. Manchmal kann man gerade den Menschen nicht helfen, die einem am meisten bedeuten. Solange man nicht erkennt, dass die Magie ihre Grenzen hat und innerhalb eines Rahmens bestimmter Gesetze wirkt, läuft man Gefahr, sich für alles, was im Universum schiefläuft, schuldig zu fühlen.
Es ist schwer, der Versuchung zu widerstehen, »heiliger als die anderen« zu sein, seinen Freunden ungefragt Ratschläge zu erteilen und auf andere herabzuschauen, die »das Licht noch nicht gesehen haben«, während man gleichzeitig die ganze Zeit versucht, demütig und bescheiden zu erscheinen.
Durch schmerzhafte Erfahrungen wird man lernen, dass andere einen Rat oder Kommentar nur dann hören wollen, wenn sie darum gebeten haben, und dass Magie nur dann wirkt, wenn sie echt ist und nicht exhibitionistisch.
Wenn man sich so in magischen Praktiken und Übersinnlichem verliert, dass man die physische Ebene und den Körper vernachlässigt, wird man sich schließlich ausgebrannt und geschwächt fühlen. In extremen Fällen können Menschen, deren Kontakt zur Erde zu schwach geworden ist, einen psychotischen »Schub« erleiden. Das kann man jedoch auf recht einfache Weise vermeiden, indem man darauf achtet, dass man bei jeder Art von magischer Arbeit oder Meditation geerdet und zentriert bleibt. Außerdem ist es wichtig, dass man sein Leben auf der irdischen Ebene befriedigend und erfüllend findet. Die magische Praxis sollte niemals das Vergnügen am irdischen Leben schmälern oder die Fähigkeiten, das Alltagsleben zu regeln, beeinträchtigen.
Wesen können einen mit den verborgenen Gefühlen wie Wut, Trauer und Angst konfrontieren und sie verstärken. Wenn man nicht weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat, kann es sein, dass man an seinen Ängsten zugrunde geht. Es kann auch sein, dass man bei Ritualen ( z.B. Dämonenbeschwörung) so schreckliche Dinge erlebt, dass man anschließend wahnsinnig wird und in eine psychiatrische Anstalt muss. Wesen können in einem schrecklichen Erlebnisse aufsteigen lassen, die als real angesehen werden und es in Wirklichkeit nicht sind. Das kann einen ein Leben lang beeinflussen.
Mit der Zeit wächst die Wahrnehmungsfähigkeit und man wird sich der negativen Energien und Impulse anderer Menschen bewusster. Das kann dazu führen, dass man überempfindlich wird, dass man Schatten jagt und versucht, sich gegen Gefahren zu schützen, die gar nicht existieren. Man könnte beginnen, alles Unangenehme oder Negative, das einem widerfährt, auf »psychische Angriffe« zu schieben. Eine gesunde Portion Zynismus ist in diesem Fall ein gutes Gegenmittel.